3B Architekten
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Spoerry-Fabrik
Vaduz

ohne Rang

 

Projektwettbewerb

offen

1999

 

«paso doble»

Das Bild der Fabrik bleibt erhalten; sichtbare bauliche Veränderungen erfahren das Ballenlager als Konferenzsaal und der neu geschaffene zentrale Eingang.

Die städtebauliche Grossmasstäblichkeit wird durch neu gestaltete Vorzonen zum Gebäude unterstrichen und ausgeweitet, westseitig durch ein lang gezogenes Glasvordach und eine Brüstungsmauer, ostseitig durch eine Schatten spendende Baumreihe in der Verkehrs- und Parkierungsanlage. Der bebaute Teil des Areals erhält so klare Begrenzungen zu den Freiflächen hang- und bergseitig. Die Horizontale wird akzentuiert.

Die bestehende grossräumige und lichtdurchflutete Architektur erfordert eine besondere Auseinandersetzung. Die bestehenden Raumhöhen sind ungeeignet für den Einbau von Zwischengeschossen. Aus belüftungstechnischen und akustischen Gründen wird auf eine offene Grossraumlandschaft verzichtet, aber nicht auf den imposanten Raumeindruck der Gesamthalle.

Die erforderlichen Räume werden mit geschlossenen Wandscheiben gebildet, welche die bestehende Konstruktion nirgends berühren. Die «Passtücke» sind verglast. Die Hörsäle erhalten raumhohe Vorhänge, welche nicht nur der Akustik und dem Sichtschutz dienen; sie sollen ein besonderes Ambiente herstellen und nicht zuletzt eine sinnliche Verbindung zur ehemaligen Baumwoll-Spinnerei vermitteln.

Der Bereich Bildung ist auf dem «piano nobile», dem ersten Obergeschoss platziert. Die Tatsache, dass eine internationale Studentenschaft an der zukünftigen Fachhochschule ausgebildet wird, rechtfertigt diese Wahl. Der Bezug zur Landschaft und zum Licht sind hier vorzüglich. Die Bereiche Kultur und Freizeit sind im Erdgeschoss organisiert. Diese öffentlichen Räumlichkeiten liegen alle auf einer Ebene und können problemlos mit der bereits umgebauten Turnhalle gemeinsam genutzt werden.